Digitalisierung der Finanzabteilung: Wie die richtige Software den Unternehmensalltag erleichtert
Viele Unternehmen spüren, dass traditionelle Arbeitsweisen im Bereich Buchhaltung, Controlling & Co. zunehmend an ihre Grenzen stoßen. Zeitraubende, manuelle Abläufe bremsen die Produktivität und erschweren Entscheidungsprozesse. Gleichzeitig verschärft die Digitalisierung das Kompetenzgefälle in den Finanzabteilungen: Neue Technologien erfordern neue digitale Fähigkeiten, damit die Abteilungen mit der Entwicklung Schritt halten können. Hinzu kommt der wachsende Druck, sich in einem volatilen Marktumfeld flexibel an neue Rahmenbedingungen anzupassen. Moderne Finanzsoftware verspricht hier Abhilfe – mit Vorteilen wie Automatisierung, Echtzeit-Analysen und Compliance-Konformität. Aber wo sollten Unternehmen ansetzen und welche Fallstricke gilt es zu umgehen?
Die Digitalisierung der Controlling- und Finanzabteilungen ist für Unternehmen heute unerlässlich, damit sie wettbewerbsfähig bleiben und den steigenden Anforderungen gerecht werden. Eine Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland aus dem Jahr 2023 zeigt, dass 59 % der Unternehmen an einer umfassenden digitalen Transformation ihrer Finanzfunktion arbeiten, um eine höhere Effizienz (89 %), sichere Zukunftsfähigkeit (76 %) und die Einhaltung von Regulatorien (55 %) zu gewährleisten. Für sechs von zehn Unternehmen spielen dabei Künstliche Intelligenz (KI) und cloudbasierte ERP-Systeme eine Schlüsselrolle. Den größten Bedarf an technologischer Unterstützung sehen die Entscheider und Entscheiderinnen mittelständischer Unternehmen in der Beschaffung, Aufarbeitung, Analyse und Verknüpfung von Finanzdaten aus unterschiedlichen Quellen. Die Implementierung von Softwarelösungen in der Finanzabteilung ist somit ein entscheidender Schritt, den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen.
Wo sehen Sie den größen Bedarf an neuer Technologie beim Erstellungsprozess?
Verknüpfung von Informationen aus unterschiedlichen Datenquellen | |
Analyse und Reporting von Finanzdaten | |
Beschaffung und Aufarbeitung von Finanzdaten und nichtfinanziellen Indikatoren (bspw. ESG) | |
Erstellung von Berichten | |
Konsistenzprüfung im Rahmen der Berichterstattung | |
nichts davon |
Mehrfachnennungen waren möglich.
Quelle: PwC-Studie 2023 "Digitalisierung im Finanz -und Rechnungswesen"
Abb. 1: Bereiche und Arbeitsprozesse, welche laut der von PwC befragten Unternehmen technologischer Unterstützung bedürfen (Quelle: PwC Deutschland)
Vorteile einer digitalisierten, softwaregestützten Finanzabteilung
- Effizienzsteigerung dank beschleunigter, digitaler Prozesse
- Ressourcenschonung durch Automatisierung manueller Aufgaben
- Minimierung der Wahrscheinlichkeit manueller Fehler
- Echtzeitzugriff auf Finanzdaten für präzisere Analysen
- Fundierte Business-Entscheidungen durch maximale Datentransparenz
- Compliance-Sicherheit dank softwaregestützter Einhaltung gesetzlicher Vorschriften
- Schnellere Anpassung an Marktveränderungen durch flexible Softwarelösungen
Leitfaden: Schritt für Schritt zur digitalisierten Finanzabteilung
Um von den Vorteilen moderner Finanzsoftware zu profitieren, bedarf es einer strategischen und systematischen Herangehensweise. Viele Unternehmen scheitern daran, dass sie die Digitalisierung unkoordiniert angehen oder wesentliche Aspekte übersehen. Der folgende Leitfaden umfasst sieben Schritte, wie Sie Ihre Controlling- oder Finanzabteilung fit für die digitale Zukunft machen:
Schritt 1: Zielsetzung und Strategieentwicklung
Definieren Sie konkrete Ziele für die Digitalisierung Ihrer Controlling- und Finanzprozesse und entwickeln Sie eine umfassende Strategie, die diese Ziele unterstützt. Wenn diese klar formuliert sind, erleichtert das die Umsetzung und ermöglicht es, den Fortschritt zu messen. Holen Sie dazu Ihr Team von Beginn an mit ins Boot. Denn Akzeptanz für neue Technologien entsteht nur durch ein Verständnis der Möglichkeiten und Vorteile.
Schritt 2: Bedarfsanalyse
Durch die Mithilfe Ihrer Teammitglieder können Sie eruieren, wo überhaupt Digitalisierungsbedarf besteht. Gemeinsam identifizieren Sie die Schwachstellen in Ihren aktuellen Finanzprozessen. Wo liegen Zeitfresser? Welche manuellen Abläufe sind fehleranfällig? Wo bestehen repetitive Aufgaben, die sich leicht automatisieren lassen? Stimmen Sie diese Analyse mit den strategischen Zielen ab.
Schritt 3: Evaluierung passender Softwarelösungen
Leiten Sie aus den Bedarfen einen Anforderungskatalog für Technologien und Softwarelösungen ab. Was genau benötigen Sie wofür und in welcher Form? Nutzen Sie im Anschluss Vergleichsplattformen, um Anbieter, die zu Ihren Anforderungen passen, zu finden und zu vergleichen. Machen Sie anhand Ihrer zuvor entwickelten Auswahlkriterien eine Shortlist mit den maximal fünf besten Tools. Gehen Sie dann in Gespräche mit Anbietern.
Schritt 4: Einsatz passender Lösungen
Wenn Sie sich für ein oder mehrere Tools entschieden haben, planen Sie die Integration sorgfältig. Im Idealfall können Sie auch eine Pilotphase durchlaufen – und parallel zum Tagesgeschäft einzelne Workflows austesten. Erfüllen diese Tests Ihre Erwartungen, können Sie einen umfassenden Roll-out planen, der sukzessive alle betroffenen Prozesse in die digitale Welt überführt.
Schritt 5: Schulung und Überzeugung der Mitarbeitenden
Vergessen Sie während der Software-Auswahl- und Implementierungsphase nicht, Ihr Team miteinzubeziehen. Schließlich müssen die Anwender in Ihrem Unternehmen in der Lage und willens sein, die Software zielführend einzusetzen und womöglich auch liebgewonnene Gewohnheiten in den Arbeitsabläufen abzulegen. Ein engagiertes Team ist entscheidend für den Erfolg der Transformation.
Schritt 6: Qualität und Sicherheit
Stellen Sie sicher, dass die Datenmigrationen korrekt erfolgt und alle Daten aktuell sind. Lösen Sie parallel laufende manuelle Prozesse ab und beugen Sie so Redundanzen neue Fehlerquellen vor. Implementieren Sie zudem robuste Sicherheitsmaßnahmen, um sensible Finanzinformationen zu schützen.
Schritt 7: Kontinuierliche Verbesserung und Anpassung
Überwachen Sie regelmäßig die Leistung Ihrer digitalisierten Prozesse und passen Sie diese bei Bedarf an. Die digitale Transformation ist ein fortlaufender Prozess ohne fixen Endpunkt und erfordert zudem Flexibilität.
Die genannten Schritte helfen dabei, den Erfolg von Transformationsprojekten sicherzustellen und typische Stolperfallen zu vermeiden. Versäumnisse und Fehler – wie schlecht integrierte Systeme, unzureichend geschulte Belegschaft oder mangelnde Standardisierung von Daten – können nicht nur den Prozess verzögern und zu inakzeptablen Ergebnissen führen, sie sorgen unter Umständen sogar dafür, dass Teammitglieder den Wandel unterlaufen und sich manuelle Workarounds einschleichen. Die PwC-Studie zeigt beispielsweise, dass 44 % der Unternehmen weiterhin auf manuelle Konsistenzanalysen setzen, obwohl technologische Alternativen verfügbar sind. Diese Unterwanderung gefährdet dann sowohl die Effizienz und Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens als auch die Sicherheit und Compliance. Ein strukturiertes Vorgehen, das alle Stakeholder einbindet und klare Ziele definiert, hilft Ihnen, den Transformationsprozess reibungslos und nachhaltig zu gestalten.
Fehler bei der digitalen Transformation
- Fehlende Standardisierung der Daten und Prozesse
Während der PwC-Studie zufolge 58 % der Unternehmen einen hohen Automatisierungsgrad in den nächsten Jahren erwarten, fehlt es oft an standardisierten Prozessen und Daten, um diese Ziele zu erreichen, denn heterogene Systemlandschaften erschweren die Integration neuer Technologien. - Schlecht integrierte Systeme
Viele Unternehmen kämpfen zudem mit nicht kompatiblen Systemen. Dies führt zu ineffizienten Arbeitsabläufen und erhöht den manuellen Aufwand. - Zu langsame Umsetzung von Technologien
63 % der von PwC befragten Unternehmen halten lange Entwicklungszyklen und die hohe Veränderungsgeschwindigkeit in der Technologiebranche für hinderlich bei der Transformation, weil Unternehmen damit oft nicht Schritt halten können. - Fehlendes Vertrauen in Cloud- und KI-Lösungen
Trotz der Verbreitung von Cloud-Lösungen gibt es weiterhin Vorbehalte hinsichtlich Datenschutz und Sicherheit. Laut PwC-Studie ist dies für 37 % der Unternehmen ein Hemmnis der digitalen Transformation. - Mangelnde Schulung der Mitarbeitenden
Fehlende digitale Kompetenzen im Team bremsen die Transformation aus und sorgen für Ablehnung gegenüber neuen Technologien.
Die Zukunft der Finanzabteilungen
Laut Deloitte-Untersuchungen experimentieren viele Finanzabteilungen bereits mit Technologien wie Robotics oder KI, jedoch verfügt nur etwa die Hälfte der CFOs über eine klare Vision für die digitale Transformation ihrer Bereiche. Anzunehmen ist jedoch, dass die Automatisierung von Arbeitsabläufen an erster Stelle steht:
- Routineaufgaben wie Datenabgleich oder Zahlungsverarbeitung werden zunehmend durch Technologien wie Robotic Process Automation (RPA) und Blockchain ausgeführt, wodurch Prozesse nahezu ohne manuelle Eingriffe ablaufen können.
- Gleichzeitig wird Künstliche Intelligenz (KI) eine Schlüsselrolle spielen. Sie ermöglicht es Finanzteams, große Datenmengen in Echtzeit zu analysieren, Muster zu erkennen und präzise Vorhersagen zu treffen – weit über das hinaus, was selbst den erfahrensten Finanzexperten heute möglich wäre.
- Ein weiterer zentraler Trend ist der verstärkte Einsatz fortschrittlicher Datenanalysetools, die Finanzabteilungen tiefere Einblicke in ihre Kennzahlen ermöglichen und fundierte, strategische Entscheidungen fördern.
- Zudem werden neue Zusammenarbeitsmodelle Einzug halten, die agilere und flexiblere Organisationsstrukturen schaffen.
Die digitale Transformation der Finanzabteilungen wird somit nicht nur die Kostenstrukturen revolutionieren, sondern auch das Rollenverständnis der Mitarbeitenden in Controlling- und Finanzabteilungen tiefgreifend verändern.
Finanzabteilungen im Umbruch: Jetzt den Wandel gestalten
Angesichts dieser Entwicklungen ist es für Unternehmen unerlässlich, die digitale Transformation ihrer Finanzabteilungen proaktiv anzugehen. Wer frühzeitig auf moderne Technologien setzt und seine Organisationsstrukturen anpasst, kann nicht nur Prozesse effizienter gestalten und Kosten senken, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens langfristig sichern. Die Einführung von Software mit Funktionen wie Automatisierung, Künstlicher Intelligenz und fortschrittlicher Datenanalyse eröffnet Chancen, fundiertere Entscheidungen zu treffen und auf Marktveränderungen agiler zu reagieren. Unternehmen, die diesen Wandel jetzt initiieren, positionieren sich optimal, um zukünftige Herausforderungen zu meistern und Chancen effektiv zu nutzen.
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