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25.08.2022 | Haufe TALENT

Warum gutes Onboarding Mitarbeiter bindet - 15 Tipps für die Mitarbeiterbindung im Onboarding-Prozess

Fachkräftemangel und demografischer Wandel machen Recruitern das Leben schwer. Umso schmerzhafter also, wenn die soeben gewonnenen Kollegen wieder abspringen oder gar nicht erst die Stelle antreten. Wie sich dies vermeiden lässt, zeigt dieser Beitrag.

Bildquelle: Getty Images

Hohe Frühfluktuation durch mangelnde Mitarbeiterbindung

Wohl kaum ein Betrieb kann es sich leisten, den Bewerbungsprozess immer wieder neu zu starten, weil die Neukollegen nur ein kurzes Gastspiel geben (Stichwort: Frühfluktuation). Und dennoch passiert genau dies bei 36 Prozent der Unternehmen, wie die Haufe Onboarding Studie belegt. Der Grund: mangelnde Mitarbeiterbindung.

Denn zu glauben, es genüge, am ersten Arbeitstag mit den Bemühungen um den Neuzugang zu starten, ist weit gefehlt. Vielmehr beginnt Mitarbeiterbindung bereits im Bewerbungsprozess. So ist etwa die richtige Ansprache unabdingbar, auch gilt es, durch professionelles Auftreten und eine wertschätzende Behandlung der Bewerber für eine positive Candidate Experience zu sorgen, damit es überhaupt zu einer Vertragsunterzeichnung kommt.

Theorie und Praxis

Doch auch dann ist laut der Studie noch lange nicht alles unter Dach und Fach: Bei etwa einem Drittel der befragten Unternehmen kommt es nämlich zu Kündigungen in der Zeit zwischen der Vertragsunterzeichnung und dem Arbeitsbeginn. Von früher Mitarbeiterbindung ist man hier also weit entfernt. Immerhin sind sich die Unternehmen dessen durchaus bewusst: So sind 81 Prozent der befragten Betriebe der Meinung, sie könnten mit einem besseren Onboarding-Prozess diese Fluktuation drosseln. Dass hier etwas getan werden muss, ist den meisten in der Theorie also klar, dennoch hapert es häufig an der praktischen Umsetzung.

Summa summarum: Mitarbeiterbindung beginnt nicht erst mit Tag 1 des Arbeitsverhältnisses, sondern bereits beim Erstkontakt mit dem Kandidaten beziehungsweise der Kandidatin!

Mitarbeiterbindung bereits beim Onboarding – wie funktioniert das?

Konnte das Unternehmen ein Talent für sich gewinnen, muss es zwischen der Vertragsunterzeichnung und dem Arbeitsbeginn für eine gute Kommunikation sorgen. Besonders nützlich sind hier digitale Onboarding-Tools, die es gestatten:

  • erste Informationen über das Unternehmen zu senden,
  • die Unternehmenskultur und dazugehörige Leitlinien zu vermitteln,
  • die künftigen Kollegen vorzustellen,
  • über anstehende Onboarding-Termine zu informieren,
  • den Ablauf des ersten Arbeitstags aufzuzeigen.

Durch diese Maßnahmen demonstriert der Arbeitgeber, dass er sich auf den Neuzugang einrichtet, und schafft von vorneherein eine emotionale Bindung. Der Vorteil: Sollte das Talent in der Zwischenzeit eine weiteres Stellenangebot erhalten, ist es eher geneigt, dieses abzulehnen, wenn der neue Arbeitgeber den Kontakt kontinuierlich aufrechterhalten hat. Die Gefahr eines Umentscheidens wird somit erheblich minimiert.

 

15 Tipps fürs Onboarding – so binden Sie Mitarbeiter längerfristig:

  • Halten Sie bis zum ersten Arbeitstag kontinuierlich Kontakt.
  • Versenden Sie vorab Einladungen zu Unternehmensterminen.
  • Bieten Sie eine Onboarding-Plattform.
  • Bahnen Sie bereits zeitig Networking-Optionen an.
  • Stellen Sie dem Neuzugang einen Mentor an die Seite.
  • Machen Sie den ersten Arbeitstag zum Highlight.
  • Besprechen Sie den Onboarding-Plan mit dem/der Neuen.
  • Sorgen Sie für fachliche Einarbeitung.
  • Fördern und beobachten Sie die soziale Eingliederung.
  • Bieten Sie gemeinsame Unternehmungen mit den Kollegen an.
  • Führen Sie für regelmäßig Feedbackgespräche durch.
  • Fördern Sie die frühzeitige Übernahme von Projekten und Verantwortung.
  • Bieten Sie Weiterbildungsmaßnahmen.
  • Stellen Sie die möglichen Entwicklungs- und Karrierewege vor.
  • Entwickeln Sie einen Notfallplan für den Fall, dass Probleme auftreten.

Fazit: Professionalität zahlt sich aus

Gelingen die Einarbeitung und soziale Integration eines Neuankömmlings, so wird er schneller die von ihm geforderte Leistung abrufen können. Mitarbeiter, die ihren Job gern machen, sich bei ihrem Arbeitgeber gut aufgehoben fühlen und interessante Aufgaben übernehmen dürfen, werden mit Elan dabei sein und aufblühen – und sich längerfristig dem Unternehmen zugehörig fühlen. Daher wirken sich Maßnahmen für eine gute Einarbeitung unmittelbar positiv auf die Entwicklung des Unternehmens aus. Personal, das dem Betrieb erhalten bleibt, ist Personal, das dessen Erfolg vorantreibt.

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